CECIM

Centro de Educación y Communicación Integral Maura Clarke - Zentrum für Bildung und Kommunikation Maura Clarke 


ist eine NRO, die 1992 in Nicaragua gegründet wurde. Sie geht auf die Initiative von engagierten Pädagogen und Pädagoginnen aus der Erwachsenenbildung zurück, die sich für Gemeinwesenentwicklung und soziale Gerechtigkeit in Ciudad Sandino einsetzen. 

CECIM

 
Ciudad Sandino ist ein großer und schnell wachsender Vorort der nicaraguanischen Hauptstadt Managua und entstand einst als Ansiedlung von Geschädigten eines Tropensturms aus der Region. Inzwischen ist Ciudad Sandino Anlaufstätte für Menschen Nicaraguas geworden, die vor Armut auf dem Land in die Stadt fliehen. Die soziale Infrastruktur von Ciudad Sandino kann den Zustrom kaum bewältigen, das Leben ist durch hohe Arbeitslosigkeit und eine mangelhafte soziale Versorgung und resultierende Konflikte innerhalb der Bevölkerung geprägt. 
Maura Clarke war eine Ordensschwester, die sich für benachteiligte Bevölkerungsgruppen in Zentralamerika einsetzte und durch das Militär in El Salvador 1980 gewaltsam zu Tode kam. Sie wurde zum Symbol der Befreiung aus Armut und Unterentwicklung und ist Symbol und Namensgeberin für die Arbeit von CECIM
 
Seit seiner Gründung engagiert sich CECIM für die soziale Integration der Bewohner und Bewohnerinnen von Ciudad Sandino, vor allem im Bildungsbereich, der Alphabetisierung von Erwachsenen sowie der technischen und beruflichen Ausbildung und Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen. CECIM steht für einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz.  Bildung, Ausbildung und der Aufbau menschlicher, sozialer Kapazitäten verbessern die individuellen und kollektiven Entwicklungsmöglichkeiten, fördern lokale Mitbestimmung und somit eine Verbesserung der Lebensbedingungen.
CECIM tritt für eine aktive Gestaltung der Gemeinwesenarbeit ein und unterstützt einkommensschwache Familien in den urbanen und ländlichen Gebieten. Bildung sehen wir als Motor für demokratische Transformationsprozesse und ein Mittel zur Entwicklung von sozialer Gerechtigkeit und Gewaltfreiheit. 


  1. Nicaragua

 

Nicaragua ist ein kleines Land in Mittelamerika und hat etwa die Größe von Bayern mit Baden-Württemberg. Von den etwa 6,9 Mio. Einwohnern ist fast die Hälfte unter 15 Jahren. Es ist somit ein junges Land. 


 

Nicaragua

 
Wie alle Länder Lateinamerikas hatte auch die Region des heutigen Nicaragua unter der spanischen Conquista zu leiden. 1821 wurde es selbständig. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs der Einfluss der USA. Seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts bis 1979 herrschte mit Unterstützung der USA der Diktator Somoza in Nicaragua. Am 19. Juli 1979 wurde er durch die Aufständischen der Sandinistischen Befreiungsfront gestürzt. Das war der Auftakt für ein sozialpolitisches Projekt, das auch in 
Deutschand viele Freunde fand. Bemerkenswert u.a. war die von der UNESCO ausgezeichnete Alphabetisierungskampagne, die es schaffte, innerhalb von wenigen Monaten die Analphabetenrate von 40% auf eine einstellige Prozentzahl zu reduzieren.
 
Unsre Partnerorganisation CECIM hatte ihre Wurzeln in dieser Zeit der sozialpolitischen Umbrüche. Inzwischen hat sich der staatliche Bildungsbereich wesentlich verschlechtert. So ist eine Unterstützung von NGOs im nicaraguanischen Bildungsbereich seit den 90er Jahren wieder notwendig. In dieser Zeit gingen die Wahlen für die FSLN verloren. 
 
Heute ist Daniel Ortega, der Kopf der FSL und einstige Revolutionär zwar wieder an der Macht; aber die Politik ist eine gänzlich andere geworden. Die sozialpolitischen Errungenschaften von einst werden nach und nach abgebaut. Die Opposition wird in vielfältigste Weise eingeschüchtert, reglementiert oder sogar kriminalisiert. Viele NGOs erfahren zunehmend Behinderungen in ihrer Arbeit, die zur Auflösung dieser führen können.So wurde der NGO Cantera, mit der IESA über 20 Jahre zusammen gearbeitet hatte, 2022 zusammen mit über 3.000 zivilen Organisationen die juristische Person entzogen. Sämtlicher Besitz wurde beschlagnahmt.